MEACO-MIOC 2023
Der MEACO-MIOC Kongress ist eine renommierte Veranstaltung, die sich auf Ophthalmologie im Mittleren Osten und Afrika konzentriert. Der Kongress bringt führende Fachleute, Forscher, Praktizierende und Industrieexperten aus der Augenheilkunde zusammen, um neueste Entwicklungen, Forschungsergebnisse und Innovationen in diesem Bereich zu diskutieren.
Im Rahmen dieses 3 tägigen Kongeresses stellen über 100 Fachleute verschiedene Publikationen, Studien und andere Forschungsergebnisse vor. Dr. Kermani stellt die klinischen Ergebnisse von Patienten vor, die sich nach einer Laserbehandlung dazu entschlossen haben, eine IOL zu implantieren. Diese zusätzliche Linse ermöglicht Feinkorrekturen, um eine optimale Sehkraft zu erzielen. Bei dieser Präsentation hebt Dr. Kermani auch die Herausforderungen hervor, die mit dieser Behandlung einhergehen. Häufig sind herkömmliche biometrische Formeln nicht für bereits vorbehandelte Augen angepasst, und die Optionen für mögliche Nachbehandlungen, wie beispielsweise die Korrektur der Hornhaut, sind begrenzt.
Dr. Kermani leitete eine Veranstaltung, die von der American Academy of Ophthalmologie gemeinsam mit der MEACO organisiert wurde.Die Veranstaltung bestand aus drei Teilen, zu denen jeweils drei Speaker Vorträge hielten. Die Hauptthemen waren: Der Übergang zur refraktiven Chirurgie ("The Transition to Refractive Cataract Surgery") , Die Möglichkeiten auch ohne Kapsel Sehkorrekturen vorzunehmen ("No Capsule, no Problem") und die Co-Morbiditäten der Katarakt Chirurgie ("Cataract Surgery Co-Morbidities"). Thema des Vortrags von Dr. Kermani war: „Custom Made Anterior Chambers IOL - Case Reports“. - patientenspezifisch gefertigte Vorderkammer-IOL - Fallberichte.
Den Vortrag als PDF finden Sie hier.
Das erste transplantierte Auge
Jörg Zittlau berichtet in seinem neuen Artikel „Seht her!“ von Aaron James, der einen
schweren Stromunfall überlebte. Dabei verlor er Teile seines linken Arms, seine Nase,
Lippen, Teile des Kinns und das linke Auge. Unter der Leitung von Dr. Eduardo Rodriguez
am NYU Langone Health in New York City wurde ihm im Mai 2023 im Rahmen eines 21-
stündigen Eingriffs das weltweit erste Gesichtstransplantat mit einem vollständigen Auge
transplantiert.
Das Spenderauge wurde zusammen mit der Augenhöhle und den umgebenden
Geweben übertragen, wobei Blutgefäße und der Sehnerv verbunden wurden.
Die Hoffnung war, dass visuelle Signale vom neuen Auge ins Gehirn übertragen werden
könnten. Trotz intensiver Beobachtung gibt es bisher keine Anzeichen dafür, dass
Nervensignale des transplantierten Auges die Sehrinde erreichen. Obwohl das Auge nicht
abgestoßen wurde und einige funktionale Aspekte aufweist, fehlen klare Hinweise auf
visuelle Wahrnehmung.
Die Kontroverse in Fachkreisen dreht sich vor allem um die Frage, ob die Transplantation
lediglich ein kosmetischer Erfolg ist oder einen bedeutenden Fortschritt für die Medizin
darstellt. Einige argumentieren, dass die Regeneration komplexer Nervenverbindungen,
insbesondere im Sehnerv, nicht ausreichend realistisch ist, um sofortige Sehkraft
wiederherzustellen. Muskelfunktionen, insbesondere die Steuerung der Augenbewegung, sind
ebenfalls entscheidend für die Sehfähigkeit.
Augenarzt Dr. Omid Kermani von der Artemis Augenklinik in Köln berichtet von
kontroversen Diskussionen. Einige sehen die Transplantation als Türöffner für neue
Forschungsbereiche, während andere sie als bloßes Spektakel betrachten, das überzogene
Hoffnungen weckt. Kermani betont, dass die Wiederherstellung funktionsfähiger
Nervenstränge, insbesondere im Sehnerv, eine komplexe Herausforderung darstellt
Viele Experten sehen in der Transplantation demnach einen wichtigen Schritt für die
Wissenschaft, sind jedoch skeptisch hinsichtlich der Fähigkeit des Gehirns, die Signale des
transplantierten Auges zu interpretieren. Um das langfristige Potenzial von
Augentransplantationen zu klären, wird weitere Forschung benötigt. Zukünftige
Entwicklungen könnten Gentherapie und innovative Ansätze zur Umgehung von zerstörten
Nervenbahnen umfassen.
Quelle: Zittau, Jörg. Sehr her! (2023). Welt am Sonntag. Ausgabe 47. S. 63.
Das kann ins Auge gehen?!
Zittlau beschreibt die Herausforderungen, die mit Sehhilfen wie Brille oder Kontaktlinsen einhergehen. Beschlagene Brille oder Juckende Augen kennt wohl jeder, der auf Sehhilfen angewiesen ist. Das Augenlasern ist demnach die lang ersehnte Lösung für viele Patienten.
Zittlau geht in seinem Artikel auf die jüngste Debatte über die Risiken und Nebenwirkungen von refraktiven Eingriffen in den USA ein. Die refraktive Chirurgie in Deutschland sei laut Thomas Kohnen, dem Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Frankfurt deutlich weiter als in den USA. Die Sicherheit der gängigen Verfahren, der LASIk, der Femot-LASIK und des SMILE-Verfahrens wurde eine eigene Kommission einberufen. Die Kommission Refraktive Chirurgie (KRC) legt Einschränkungen bspw. für die Höchstwerte von Dioptriezahlen oder die minimale Dicke der Hornhaut fest. Kohnen sieht hier den Grund für die immer lauter werdende Debatte in den USA um die Risiken der Augenlaserbehandlung. Dort werden auch Patienten mit chronisch trockenen Augen oder sehr dünner Hornhaut gelasert, die man in Deutschland von dem Verfahren ausschließen würde. Als Patient sollte man sich also klarmachen, dass man unter Umständen auch von einer Augenklinik abgelehnt wird, falls die eigenen Augen nicht für eine Laser Behandlung in Frage kommen. Die hohen Sicherheitsstandards machen sich in den Ergebnissen bemerkbar: Die Nachbehandlungsquote liegt bei Dr. Kermani bei den kurzsichtigen Patienten in den ersten 15 Jahren bei unter 5 Prozent. Wichtig ist sich bewusst zu machen, dass jedes Ergebnis sich auch immer verändern kann. „Das Auge ist ein lebendiges Organ, das sich zeitlebens verändert“, wird Dr. Kermani im Artikel zitiert. Ist dies der Fall, gibt es auch die Möglichkeit auf eine implantierbare Kontaktlinse zurückzugreifen.
Quelle des Artikels: Zittau, Jörg. Das kann ins Auge gehen. (2023). Welt am Sonntag. Ausgabe 41. S. 61.
Die Femto-LASIK - Goldstandart in der Myopiekorrektur
Diese Aussage vertritt Dr. Miguel A. Teus, PhD und Professor der Ophthalmologie in Madrid, auf dem ESCRS Winter Meeting in Vilamoura, Portugal 2023. Konkret geht es um den Vergleich zwischen dem Femtosekunden-LASIK (FS-LASIK) und Linsenextrationsverfahren, wie dem SMILE-Verfahren, das sich in jüngster Zeit immer größerer Beliebtheit erfreut.
Beim SMILE-Verfahren wird ein hochpräziser Femtosekunden Laser verwendet, der die Form der Hornhaut verändert. Innerhalb der Hornhaut wird eine Linse, ein sogenannter Lentrikel, geformt. Der Vorteil des SMILE Verfahrens liegt in der Vermeidung von Komplikationen, weniger trockene Augen und eine erhöhte biomechanische Stabilität, da mehr Fasern der Hornhaut erhalten bleiben. Besonders die Symptomatik des trockenen Auges sei jedoch nicht eindeutig beweisbar, so Dr. Teus. Die meisten Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Nervenregeneration und Hornhautsensitivität bei beiden Verfahren sich ungefähr gleich entwickeln.
Der große Nachteil des SMILE-Verfahrens gegenüber der Excimer-Laser-Korrektur ist der größere Verlust an Hornhautgewebe bei geringer Myopie. Um Beschädigungen an der beim SMILE-Verfahren erzeugten Linse zu vermeiden, muss die optische Zone vergrößert und eine dickere Linsendicke eingestellt werden. Folglich wird vor allem bei niedrigeren Myopien mehr Hornhautgewebe entfernt als bei Excimer-Laser-Operationen.
Hier finden Sie den ganzen Artikel: https://www.escrs.org/eurotimes-articles/femto-lasik-sets-high-bar-for-myopic-correction/